Spielt die Mannschaft mies und zieht den Verein in die Krise, ist alles schlecht. Weiß das Team zu begeistern und liefert Ergebnisse, wachsen die Hoffnungen schnell in den Himmel.
So müssen nach dem 2:1-Sieg am Samstagabend gegen Fortuna Düsseldorf, der wegen seines mühsamen Zustandekommens eigentlich keinen Anlass zur Euphorie bietet, schon wieder deutliche Warnungen ausgesprochen werden.
Es sind ja schließlich nur noch fünf Punkte, die Schalke von der Verheißung trennen. Zwar nach wie vor auf Rang neun und auf den ersten Blick im grauen Mittelfeld der Tabelle, hat der Champions-League-Achtelfinalist den Platz, der immerhin zur Qualifikation für die europäische Königsklasse berechtigt, gut im Blick. „Das war ein weiterer kleiner Schritt in die richtige Richtung“, erkannte Manager Horst Heldt.
Was selbst er, der stets versucht das Positive hervorzuheben, nicht übersehen hat: Es braucht nur eine Szene, um das nach wie vor fragile Gelsenkirchener Gebilde fast zum Einsturz zu bringen. Im Fall Fortuna war es ein guter Konter der an sich harmlosen Gäste, der das 1:1 und einen schweren Riss durchs Schalkes Team brachte.
Mag sein, dass die vielen Diskussionen rund um den Verein auch das Innenleben der Truppe nachhaltig gestört haben. Denn natürlich bleibt die Frage, wer Jens Keller nach dem Saisonende auf der Bank beerben wird, nach dessen zweitem Sieg im achten Spiel bestehen.
Der zarte Aufwärtstrend, der mit drei ungeschlagenen Partien in Folge mittlerweile seit acht Tagen Bestand hat, taugt nicht dazu, den für Sommer geplanten kompletten Neuanfang mit einem anderen Trainer zu überdenken.
Bis dahin darf Keller aber gerne für sich persönlich werben und die Schalker Elf im besten Fall noch auf Platz vier führen. Ein Dreier am kommenden Samstag in Wolfsburg – und die Träume der Anhänger werden heftiger.